Liebe und Gefühle

Du (25.01.2000)

Du kannst dich nur mit deinem Lachen
für immer unvergesslich machen,
und einfach nur bei deinem Lächeln
beginnt mein Herz schon arg zu schwächeln.

Der Glanz in deinen blauen Augen,
er zwingt mich, ständig hinzuschaugen,
denn diese Macht, die in ihm steckt
hat mein Gefühl für dich erweckt.

Die Wärme, die dein Herz ausstrahlt,
sie hält mich fest in der Gewalt,
versucht, mich zu dir hinzuziehen –
ich könnte ihr niemals entfliehen.

Wenn alle Menschen auf der Welt
so wundervoll, wie du’s bist, wären,
bräucht’s keine Kriege und kein Geld –
von Liebe könnt’ man sich ernähren.

Abschied (14.02.2000)

Rosa Papier, zusammengeknüllt,
so viel, dass es leicht eine Mülltonne füllt.

Blaue Tinte, unleserlich,
Zeugin verliebter Gedanken an dich.

Rote Rosen, verwelkt und verdorrt,
nicht mehr am Leben, denn du bist jetzt fort.

Graue Wolken, voll Regen und schwer,
sie weinen wie ich, denn ich seh’ dich nie mehr.

Dieser Gedanke, der mich fast zerreißt,
Dich lässt er kalt, da du nichts von ihm weißt.

Macho (10.04.2000)

Die Zeit will nicht enden
die Zeit, zu warten
auf deine Lenden
auf deine zarten.

Bau Schlösser in Lüften
mit meinen Gedanken
wart’ auf deine Hüften
auf deine schlanken.

Wart’ voller Gelüste
mit Wohlgefallen
auf deine zwei Brüste
auf deine prallen.

Doch dein Intellekt
ist wesentlich kleiner
im Stammhirn versteckt –
den braucht ja auch keiner.

Liebesbrief eines Mathematikers (28.12.2001)

Mein Schatz, mein liebster Augenstern,
ich hab dich so unendlich gern,
denn du und ich, wir haben schon
seit langem eine Relation.

Und die Beziehung bindet mich
so stark wie Punkt vor Strich an dich;
es ist, wenn man es so benennt,
die Liebe zu dir divergent.

D’rum nenne es nicht „ungebührlich“,
denn dies Gefühl ist ganz natürlich,
nicht immer völlig rational,
manchmal komplex und doch real.

Dein Körper ist kommutativ,
das weiß ich, seit ich mit dir schlief,
weil ich an diesem schönen Tag
mal unten und mal oben lag.

Aus eins verknüpft mit eins wird drei,
weil das so ist, sind wir dabei –
und das ist äußerst angenehm –
auch ein Erzeugendensystem.

Gänseblum (02.05.2006)

Gänseblum auf Wiese steht,
du hast mir den Kopf verdreht.
Gänseblum dient nun dazu
herauszufinden: liebst mich du?
Als ich dich das hab gefragt
hast nur gelächelt, nichts gesagt.
Hättest Antwort mir gegeben
würde Gänseblum noch leben.

Vorteile (26.05.2007)

Meine Zahnbürste ist so allein,
das darf doch wohl wirklich nicht sein!
Steht tagsüber immer ganz einsam im Glas,
hat einzig frühmorgens und abends kurz Spaß;
wenn’s deiner Zahnbürste genauso ergeht,
wär’s schön, wenn sie bald neben meiner steht.

Mein Bett ist für einen zu groß;
was macht man in diesem Fall bloß?
Lieg meistens schon diagonal darin rum,
das nimmt die Matratze mir sicher mal krumm.
Für gleichmäßig gute Belastung bei Nacht
hätt ich jetzt spontan mal an dich gedacht.

Mein Auto schluckt zu viel Benzin,
für mich ganz allein ohne Sinn.
Wird’s dir nicht auch zweierlei bei dem Gedanken,
zu so einem Preis nur für einen zu tanken?
Wie wär’s, wenn wir dann in den kommenden Jahren
der Umwelt zuliebe gemeinsam fahren?